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FAQ
Häufige Fragen rund um Oldtimer-Reifen
Was ist ein Wulstreifen?
Wulstreifen waren die ersten Reifen, die in großen Mengen auf Fahrzeugen verbaut wurden. Die Reifenwulst wurde regelrecht in das umgebörtelte Felgenhorn eingehakt. Ihre Montage war allerdings noch umständlich und auch nicht ungefährlich, da sie mit einem sehr hohen Luftdruck gefahren werden mussten. Ist er nicht korrekt in der Felge eingehakt, kann der Schlauch platzen und zu schweren Verletzungen führen. Entscheidend für die passende Reifengröße ist der innere Felgenumfang. Die Bemaßung gibt den Reifenaußendurchmesser und die Ballonbreite an, zum Beispiel 26 x 3 oder 730 x 130.
Was ist ein Radialreifen?
Der Radialreifen oder auch Stahlgürtelreifen ist die vorerst letzte Entwicklung des Reifens. Die Gebrüder Michelin erhielten 1946 das Patent für den Stahlgürtelreifen, der mit den radialen Karkassenfäden, also im rechten Winkel zur Laufrichtung, gefertigt wird. Diese Neuerung wirkte sich positiv auf das Fahrverhalten aus und setzte sich in den siebziger Jahren als Standard durch. Auch ermöglichte die Radialbauweise den Querschnitt auf 82 Prozent (das Verhältnis von Reifenhöhe zur Laufflächenbreite) herabzusetzen. Das erhöhte die Seitenführungskräfte merklich und somit auch die Sicherheit. Durch ständige Verbesserungen der Fahrwerke konnte der Querschnitt später mehr und mehr verringert werden, ohne den Fahrkomfort zu verringern. Heute liegt der übliche Querschnitt bei 30 Prozent. Man bemisst die Reifen in Millimetern, zum Beispiel 165R15 oder 205/70R15.
Wie weiß ich, welche Reifen zu meinem Oldtimer gehören?
Die richtige Reifengröße für Ihren Oldie finden Sie wie bei einem Neufahrzeug in den Fahrzeugpapieren. Sollte es keine Unterlagen mehr geben, kann man oft in der Fachliteratur fündig werden. Sie können uns auch gerne danach fragen. Wir haben Unterlagen zu fast jedem Fahrzeug - und wenn nicht, dann besorgen wir die entsprechenden Informationen.
Darf ich die alten Schläuche wieder verwenden?
Grundsätzlich ist es ratsam, in neuen Reifen auch neue Schläuche zu verwenden. Ein gebrauchter Schlauch zeigt Druckstellen des alten Reifens. Diese Stellen sind spätere Schwachpunkte, die zu einem plötzlichen Druckverlust führen und somit den neuen Reifen vollkommen zerstören.
Was ist ein Straightside-Reifen?
Der Straightside-Reifen ist eine parallele Entwicklung zum Wulstreifen und war vorwiegend in den USA üblich. Er kam ohne die umgebörtelte Wulst aus. Das Prinzip setzte sich aber in Europa nicht durch.
Wie sehe ich, wie alt meine Reifen sind?
Jeder Reifen, der ab den achtziger Jahren gebaut wurde, trägt eine so genannte DOT-Nummer (DOT = Department of transport). Aus dieser Nummer ist ersichtlich, in welcher Kalenderwoche und in welchem Jahr der Reifen produziert wurde. In den achtziger und neunziger Jahren war die DOT-Nummer noch dreistellig, wobei die ersten beiden Zahlen die Kalenderwoche und die letzte das Jahr bezeichnete. Die neunziger Jahre waren zusätzlich mit einem Dreieck hinter der letzten Zahl gekennzeichnet. Ab 2000 ist die DOT-Nummer 4-stellig.
Wie kommt die Weißwand auf den Reifen?
Bei einem Reifen mit originaler Weißwand wird der weiße Gummi in der gewünschten Breite bereits bei der Produktion in die Reifenform gelegt und einvulkanisiert. Der weiße Gummi reicht somit bis zum Gewebe des Reifens. Eine nachträgliche Aufvulkanisation ist ebenfalls möglich. Dies ermöglicht, auch modernere Fahrzeuge mit Weißwandreifen auszurüsten. Der Reifenquerschnitt darf allerdings nicht niedriger als 55 Prozent sein.
Was ist ein Diagonalreifen?
Der Diagonalreifen ist eine Entwicklung aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts und löste die bis dahin verwendeten Wulstreifen ab. Vorteil dieser Neuentwicklung war eine höhere Pannensicherheit und auch eine einfachere Montage. Es wurden erstmals Polyestereinlagen verwendet, die diagonal im Reifen eingearbeitet waren - daher der Name. Anfangs wurden diese Reifen grundsätzlich mit einem Schlauch montiert. Erst Ende der fünfziger Jahre war durch Verwendung eines Inliners im Reifen in Verbindung mit Hump-Felgen, die Schlauchlos-Montage möglich. Die Bemaßung erfolgte noch in Zoll, z. B. 5.60-15 oder 5.50-18.
Wie lese ich die Beschriftung auf meinem Reifen?
Auf den Reifenflanken sind Unmengen von Informationen angegeben. Diese informieren über Größe, Traglast, den maximalen Luftdruck und das Alter des Reifens.
Die Größenangabe kann wie folgt aussehen: z. B. 205/70R15 90 W. Dies bedeutet im Einzelnen:
Laufflächenbreite 205 mm
Querschnitt 70% (und nicht 70 mm, wie oftmals angenommen) im Verhältnis zur Lauffläche
Felgendurchmesser 15 Zoll
Das "R" steht für Radialbauweise
Die "90" besagt die Traglast und kann laut einer Tabelle in Kilogramm (in diesem Fall 90 = 600 kg) umgeschlüsselt werden.
"W" steht für die zulässige Höchstgeschwindigkeit (in diesem Fall "W" = 270 km/h).
Bei Diagonalreifen erfolgen alle Angaben in Zoll, z.B. 5.60-15 P Hier wird lediglich auch die Reifenbreite in Zoll angeben. Einen Niederquerschnitt gab es damals noch nicht.
Kann ich auf meinen Oldtimer jeden beliebigen Reifen montieren?
Auch der Oldtimer unterliegt den Vorschriften der StVO. Das heißt, alle Anbauteile müssen so auch in den Fahrzeugpapieren eingetragen sein. Auch aus technischer Sicht ist es wichtig die richtigen Pneus zu montieren, da sie entscheidend zu Fahrsicherheit und Fahrkomfort beitragen. Getriebeübersetzung und Tachosignal sind auf die Reifen abgestimmt.
Wann soll ein Reifen ersetzt werden?
Grundsätzlich, wenn das Profil die Mindesttiefe von 1,6 Millimetern erreicht hat. Auch bei einem Oldtimer. Nun werden natürlich Oldtimer nicht soviel bewegt wie ein Alltagsauto. Das bedeutet, die Reifen haben so gut wie keinen Abrieb. Schnell ist der Reifen 10 Jahre alt und das Profil ist wie neu. Man steht dann beim TÜV und der Prüfer verweigert die Plakette – zu Recht. Der Gummi des Reifens altert, wird hart und verliert seinen Grip. Auch bilden sich im Laufe der Jahre Risse, die zum Reifenplatzer führen können.
Was ist ein Felgenband?
Ein Felgenband wird in Speichenrädern für Motorrad und auch PKW verwendet, um den Schlauch für Unebenheiten im Felgebett, insbesondere den Speichennippeln, zu schützen. Es handelt sich um ein Gummiband, das in das Tiefbett der Felge eingelegt wird. Teilweise ist dieses Band bei genieteten Stahlscheibenrädern ebenfalls nötig. Es muß nicht bei jedem Reifenwechsel getauscht werden, sollten aber genau auf schadhafte Stellen geprüft werden.
Wie lange halten Reifen eigentlich?
Da spielen mehrere Faktoren zusammen. Ein moderner Sommerreifen kann im Schnitt 5-6 Jahre und eine Laufleistung von 40.000-50.000 km erreichen. Dies hängt allerdings von Fahrstil, Leistung und Gewicht des Fahrzeuges sowie von Umwelteinflüssen ab. Bei Oldtimern sind es mehr die Umwelteinflüsse und die natürliche Austrocknung des Gummis, die den Reifen altern lassen. In der Regel sollte man sich aber nach etwa 10 Jahren Gedanken über eine neue Bereifung machen.
Wie breit sollte die Weißwand für meinen Oldtimer sein?
Die Breite der Weißwand hängt vom Baujahr ab. Vorkriegsmodelle und Modelle bis Ende der 50ziger Jahre hatten eine breite Weißwand. Ab Anfang der 60ziger ging man dazu über, eine schmale, eher sportliche Weißwand zu verwenden.